Förderung der Sander Stiftung zur Untersuchung von DNMT3A Mutationen in AML
Somatische Missense-Mutationen des Typs DNMT3A werden häufig bei AML beobachtet, ihre genaue Rolle bei der Tumorentstehung ist jedoch unklar. DNMT3A interagiert sequenzspezifisch mit DNA, bindet Nukleosomen und 3 verschiedene Histon-PTMs. Diese multivalenten Chromatin-Wechselwirkungen erschweren die Identifizierung der spezifischen molekularen Wirkung von DNMT3A-Krebsmutationen. Aktuelle Methoden ermöglichen die Bestimmung der In-vitro- und zellulären Aktivität von DNMT3A-Mutanten sowie die Untersuchung von Methylomen von Krebszellen, alle diese Ansätze weisen jedoch Einschränkungen auf. In diesem Projekt wollen wir die DNMT3A-Aktivität auf einem physiologischen Substrat mit allen menschlichen genomischen DNA-Sequenzen, Nukleosomen und Histon-PTMs untersuchen. Hierzu werden wir demethyliertes Chromatin, das aus menschlichen Zelllinien nach Behandlung mit einem DNA-Methyltransferase-Inhibitor isoliert wurde, als Substrat für semi-in-vitro DNA Methylierungstests verwenden. Diese Tests werden die Lücke zwischen reinen In-vitro und In-Cellulo Ansätzen schließen und es uns ermöglichen, die Auswirkungen somatischer DNMT3A-Krebsmutanten auf die Methylierung von menschlichem Chromatin zu untersuchen. Unsere Daten werden aufdecken, wie DNMT3A-Mutanten abweichende DNA-Methylierungsmuster in Zellen erzeugen, Regionen mit veränderter Methylierung identifizieren und neue nachgeschaltete Zielgenkandidaten identifizieren können.
Kontakt
Albert Jeltsch
Prof. Dr.Abteilungsleiter Biochemie und Geschäftsführender Institutsleiter IBTB